Zuhause Bleiben
heißt es, will man sich mit einem Buch dieses Formats befassen. Was heißt das eigentlich?
Zunächst muss gefragt werden: Hast du eigentlich einen Platz, wo du dich in aller Bequemlichkeit damit befassen kannst, also etwa sitzend in einer Haltung, die nicht nach kurzer Zeit schon mit Schmerzen und Trompeten, die dich ablenken, um die Ecke biegt? Die Beine parallel, das ist klar, darauf sitzt das Buch, nicht anmaßend, aber doch schwer und breit, wie es eben ist, nicht unähnlich manchen großen Mädchen in gewissen Lokalen, an denen vorbei man dann vorsichtig greifen muss, um die Pfeife aus dem Mund zu nehmen. Die Beine parallel also, der Schoß, durch die Oberschenkel gebildet, leider leicht abschüssig, das macht der Sessel, den hab ich mir nicht aussuchen können, der lag auf der Straße. Leider auch ist der Rücken gebeugt. Nicht unähnlich wie am Schreibtisch. Dies ist wohl vorallem insgesamt meiner Dummheit oder Unfähigkeit, einen anderen Zustand herbeizuführen, zuzuschreiben.
Es macht aber nicht, da nach drei Kapiteln viel zu überlegen und schreiben ist.
Ich kann übrigens noch mit Füllfeder meine Kommentare auf Kärtchen schreiben, die auch den Platz halten, an dem ich zu lesen aufhöre, um mich dem Bericht davon zu widmen. Das ist der Vorteil davon, zuhause zu sein.
Natürlich ist es lustig, dass dieses Buch nicht gerade einem von, sagen wir, Bruce Chatwin gleicht, das jeder zweite Backpacker jederzeit mitnehmen würde, einfach eingesteckt und nicht weiter darüber sinniert. Das klärt ganz automatisch ein mögliches Missverständnis davon auf, was Literatur überhaupt ist: Du sollst in das Buch hineingehen, nicht das Buch mitnehmen und in den Wald hineingehen. Das wäre ganz falsch!
Zunächst muss gefragt werden: Hast du eigentlich einen Platz, wo du dich in aller Bequemlichkeit damit befassen kannst, also etwa sitzend in einer Haltung, die nicht nach kurzer Zeit schon mit Schmerzen und Trompeten, die dich ablenken, um die Ecke biegt? Die Beine parallel, das ist klar, darauf sitzt das Buch, nicht anmaßend, aber doch schwer und breit, wie es eben ist, nicht unähnlich manchen großen Mädchen in gewissen Lokalen, an denen vorbei man dann vorsichtig greifen muss, um die Pfeife aus dem Mund zu nehmen. Die Beine parallel also, der Schoß, durch die Oberschenkel gebildet, leider leicht abschüssig, das macht der Sessel, den hab ich mir nicht aussuchen können, der lag auf der Straße. Leider auch ist der Rücken gebeugt. Nicht unähnlich wie am Schreibtisch. Dies ist wohl vorallem insgesamt meiner Dummheit oder Unfähigkeit, einen anderen Zustand herbeizuführen, zuzuschreiben.
Es macht aber nicht, da nach drei Kapiteln viel zu überlegen und schreiben ist.
Ich kann übrigens noch mit Füllfeder meine Kommentare auf Kärtchen schreiben, die auch den Platz halten, an dem ich zu lesen aufhöre, um mich dem Bericht davon zu widmen. Das ist der Vorteil davon, zuhause zu sein.
Natürlich ist es lustig, dass dieses Buch nicht gerade einem von, sagen wir, Bruce Chatwin gleicht, das jeder zweite Backpacker jederzeit mitnehmen würde, einfach eingesteckt und nicht weiter darüber sinniert. Das klärt ganz automatisch ein mögliches Missverständnis davon auf, was Literatur überhaupt ist: Du sollst in das Buch hineingehen, nicht das Buch mitnehmen und in den Wald hineingehen. Das wäre ganz falsch!
stabigabi1 - 7. Nov, 21:24
czz - 10. Nov, 08:29
immer daheim
natürlich kann man sich mit dem guten stück - macht ja auch als buch- kunst- werk mächtig was her - dekorativ in einer szenenkneipe platzieren und die rolle des "kompetenten lesers" durch halblautes murmeln , kleine "ahs" und "ohs" der geistesblitze von sich gebend , schubweise heftiges annotationsgebaren mit bleistift zelebrierend . rolle : "rezensent am werk" , "fachkraft in arbeit" .
daheim wird das aleinlesen auf dauer zur pein . die bisher intensivsten und fruchtbarsten lektüren gelangen mir bislang stets während des stundenlangen wartens in krankenhaus- ambulanzen . dort bedarf man des schutzes gegen das drumherum in solchem masse , dass man unwillkürlich viel tiefer liest . was sich durch die vielen unwillkürlichen unterbrechungen ( ausrastende patienten , plärrende kinder ) sehr schön im halbbewussten ablagert .
daheim wird das aleinlesen auf dauer zur pein . die bisher intensivsten und fruchtbarsten lektüren gelangen mir bislang stets während des stundenlangen wartens in krankenhaus- ambulanzen . dort bedarf man des schutzes gegen das drumherum in solchem masse , dass man unwillkürlich viel tiefer liest . was sich durch die vielen unwillkürlichen unterbrechungen ( ausrastende patienten , plärrende kinder ) sehr schön im halbbewussten ablagert .
Wenn ich mehr weiß, mehr.
Wir könnten auch "Du" sagen, bin unsicher.
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(Ich "habe am meisten davon", wenn ich mir selbst das Buch halblaut vorlese, weiß aber nicht, ob das erlaubt ist zu äußern. Komisch, was? Damit es zu tun aber keine Probleme.)